Die Geisterautobahn A4 – Lost zwischen Asphalt, Feldern und Wiesen

Mit der Erweiterung des Tagebaus Hambach durch die RWE mussten ganze Dörfer weichen. Weniger bekannt ist die alte A4 zwischen Düren und dem Kreuz Kerpen, die der RWE ebenfalls im Weg lag. Sie wurde auf rund 18 Kilometern nach Süden verlegt. Die alte Trasse, heute „Geisterautobahn“ genannt, wurde jedoch nicht vollständig zurückgebaut. Einzelne Abschnitte sind bis heute erhalten – Schilder und Zufahrten sind verschwunden, teilweise gibt es aber noch Leitplanken, Fahrbahnmarkierungen und eine Natur, die inzwischen alles überwuchert.

Abgesehen von vereinzelten Radfahrern oder Spaziergängern ist es still hier – ein besonderes Land’s End-Gefühl auf einer Straße, die nirgends mehr hinführt.

Auf einem Teil der ehemaligen Fahrbahn steht seit 2017 eine umzäunte Solaranlage der RWE. Man muss sie zwischen Feldern und Wiesen in der Nähe von Niederzier suchen und sich durch dorniges Gestrüpp kämpfen. Andere Abschnitte liegen offen, ein umgestürzter Baum blieb quer auf der Fahrbahn liegen. Auf einem weiteren Teilstück deuten Bremsspuren auf Motorradtrainings hin – sie wirken wie großformatige abstrakte Kunstwerke auf Asphalt.

Hier die Fotogalerie. Wie immer freue ich mich über Kommentare!